Herr Nationalrat greift zum Stift

Herr Nationalrat greift zum Stift

Statt eine elend lange Geburtstags-Rede über sein Leben zu halten, entschloss sich der Kärntner Politiker, Gabriel Obernosterer, lieber ein Buch zu schreiben.

Sie widmen sich in Ihrer Autobiografie den schönen Erinnerungen Ihres Lebens. Wie kam es zur Buch-Idee?
Obernosterer: Ich habe im Leben Wege eingeschlagen, die ich so nicht erwartet hatte. Und da mein 65. Geburtstag samt Familienfeier bevorstand, erwartete sich jeder eine große Ansprache von mir. Da dachte ich mir, da werde ich einfach mal gar nichts sagen und allen das Buch in die Hand drücken und sagen: Alles, was ich heute sagen wollte, steht hier drinnen! Lest es. (lacht)

Wie haben Sie die Zeit dazu gefunden?
Obernosterer: Ich habe das gesamte Buch diktiert. Sicherlich zu 80 % im Auto, wenn ich nach Wien gefahren bin. Geschrieben hat das dann natürlich ein anderer.

An welchen Lebensabschnitt erinnern Sie sich besonders gerne zurück?
Obernosterer: Es hat so viele schöne Episoden in meinem Leben gegeben… Aber, wenn ich so nachdenke,, einer der schönsten Lebensabschnitte war für mich die Zeit in München (Anm. d. Red.: 1977-1980, Geschäftsführer Wienerwald München) und meine Sportlerzeit. Das war die Zeit, wo ich nur für mich alleine verantwortlich war. Als junger Mensch ist man sich in diesem Alter gar nicht bewusst, dass das die schönste Zeit ist, wo man nicht viel nachdenkt, einfach nur lebt und man auch noch keine finanziellen Verpflichtungen hat.

Mit dem Wissen von jetzt, würden Sie in Ihrem Leben etwas anders machen?
Obernosterer: Ich würde das Buch auf alle Fälle wieder schreiben. Und zweitens würde ich in meinen Leben nicht wissen, was ich anders machen würde, auch mit den Fehlern, die ich gemacht habe. Das einzige, was mir wirklich leid tut ist, dass ich in meinem jugendlichen, lockeren und auch leichtsinnigen Jahren meinen Eltern Sorgen bereitet habe. Das ist einem in dem Alter gar nicht so bewusst, erst, wenn man selbst Kinder hat.

Welches Buch lesen Sie gerade?
Obernosterer: Momentan ist es das Budget, da bin ich als Ausschussvorsitzender mitverantwortlich. Jetzt, während der Coronazeit, nimmt mich meine parlamentarische Arbeit voll und ganz ein. Da habe ich im Moment so viel um Lesen, dass ein Buch keinen Platz hat. Ich hoffe auf den nächsten Urlaub, wo wieder mehrere Tage am Stück möglich sind und nicht nur zwei Tage.

Foto: Verlag Johannes Heyn

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